Ratgeber allergische Rhinitis
Informationen für Betroffene und AngehörigeDie Therapie einer allergischen Rhinitis besteht in erster Linie aus der Meidung des allergieauslösenden Faktors (Karenz). Je nach Allergen ist eine gänzliche Karenz nicht immer möglich. Eine Linderung der Beschwerden mithilfe von Medikamenten ist angezeigt. Für die medikamentöse Therapie der allergischen Rhinitis stehen unterschiedliche Wirkstoffe zur Verfügung, die sowohl lokal als auch systemisch zum Einsatz kommen. Eine spezielle Immuntherapie, auch als Hyposensibilisierung bekannt, soll das Immunsystem trainieren, damit es das Allergen nicht mehr als Feind betrachtet. Je früher mit der Hyposensibilisierung begonnen wird, desto Erfolg versprechender ist die Therapie.
Therapie einer allergischen Rhinitis
Eine alleinige Therapie der allergischen Rhinitis mittels Medikamenten scheint nicht immer ausreichend zu sein. Ziel einer jeden Therapie einer allergischer Rhinitis ist die Erhöhung der Lebensqualität des Patienten durch Linderung der Symptome, nach Möglichkeit bis hin zu gänzlicher Beschwerdefreiheit. Möglich wird das durch drei Maßnahmen, die sich idealerweise ergänzen:
- Die Vermeidung (Karenz) des Allergens
- die medikamentöse Therapie der Symptome
- die spezifische Immuntherapie, um den Körper an das Allergen zu gewöhnen und die überschießende Reaktion langfristig auszuschalten
Vermeidung des Allergens bei allergischer Rhinitis
Je nachdem, um welche allergische Reaktion es sich handelt, lassen sich die Allergie auslösenden Faktoren mitunter recht einfach fernhalten. Zum Beispiel bei einer allergischen Rhinitis, die durch Tierhaare ausgelöst wird. Hierbei ist der Kontakt zum jeweiligen Tier zu vermeiden, um keine allergische Reaktion zu provozieren. Hausstaubmilben als Auslöser der allergischen Rhinitis lassen sich mit gezielten Maßnahmen in einen minimalen Umfang zurückdrängen, zum Beispiel durch entsprechende Bodenbeläge, allergikergeeignete Bettwäsche und Matratzen etc.
Schwieriger ist die Vermeidung der pollenbedingten allergischen Rhinitis. Hier empfiehlt es sich, die Flugzeiten der relevanten Gräser und Blüten genau zu verfolgen und die Freizeitaktivitäten unter freiem Himmel entsprechend zu planen.
Medikamentöse Therapie bei allergischer Rhinitis
Zur Linderung der Symptome einer allergischer Rhinitis stehen zahlreiche Arzneistoffe zur Verfügung. Zum Teil wirken sie systemisch, also auf den ganzen Körper, zum Teil können sie lokal eingesetzt werden, wie etwa abschwellende Nasensprays. Als Dekongestiva werden abschwellende Mittel bezeichnet, die die verstopfte Nase befreien, indem sie direkt an der Nasenschleimhaut wirken. Bei Daueranwendung können sie diese jedoch schädigen, wonach Nasensprays nur für wenige Tage in Folge verwendet werden sollten.
Antihistaminika werden zum Beispiel in Form von Augen- bzw. Nasensalbe bzw. -Tropfen eingesetzt, können aber auch als Tabletten eingesetzt werden. Sie unterdrücken die Wirkung des Histamins.
Die am besten wirksame Medikation bei allergischer Rhinitis sind die Glukokortikosteroide, die die Entzündungsreaktion weitestgehend unterbinden und somit die typischen Symptome der allergischen Rhinitis vermeiden können. Cromone sind zwar weniger wirksam als Antihistaminika und topische Glukokortikoid, können aber in der Schwangerschaft verwendet werden. Auch die Gabe von Leukotrienrezeptorantagonisten ist möglich.
Spezifische Immuntherapie bei allergischer Rhinitis
Unter einer spezifischen Immuntherapie, auch als Hyposensibilisierung bekannt, soll das Immunsystem dauerhaft trainiert werden, damit es das eigentlich harmlose Allergen nicht als Feind bekämpft wird. Spezifische Immuntherapien bei allergischer Rhinitis sollten möglichst in einem frühen Stadium der Allergie begonnen werden, um einen größtmöglichen Erfolg zu versprechen.
Die Therapie zieht sich in der Regel über einen Zeitraum von drei Jahren, gegebenenfalls kann die Therapiezeit verlängert werden. Unterschieden wird zwischen einer subkutanen spezifischen Immuntherapie, bei der das Mittel gespritzt wird und einer sublingualen spezifischen Immuntherapie, bei der das Medikament unter die Zunge getropft wird.
Judith Schomaker
Die Therapie einer allergischen Rhinitis besteht in erster Linie aus der Meidung des allergieauslösenden Faktors (Karenz). Je nach Allergen ist eine gänzliche Karenz nicht immer möglich. Eine Linderung der Beschwerden mithilfe von Medikamenten ist angezeigt. Für die medikamentöse Therapie der allergischen Rhinitis stehen unterschiedliche Wirkstoffe zur Verfügung, die sowohl lokal als auch systemisch zum Einsatz kommen. Eine spezielle Immuntherapie, auch als Hyposensibilisierung bekannt, soll das Immunsystem trainieren, damit es das Allergen nicht mehr als Feind betrachtet. Je früher mit der Hyposensibilisierung begonnen wird, desto Erfolg versprechender ist die Therapie.
Die Ursachen für die Entstehung einer allergischen Rhinitis sind vielfältig und nicht abschließend geklärt. Stoffe, die eigentlich keine Bedrohung für den Körper darstellen werden vom Immunsystem fälschlicherweise als Bedrohung wahrgenommen und bekämpft. Hierzu produziert das körpereigene Abwehrsystem bestimmte Antikörper, die sich gegen das Allergen richten. Diese IgE-Antikörper vernetzen sich und setzen sich auf die Immunzellen innerhalb der Schleimhaut. Hier sorgen sie dafür, dass zahlreiche Entzündungsstoffe wie Histamin, Leukotriene etc. freigesetzt werden. Im Folgenden kommt es hierdurch zu einer vermehrten Sekretproduktion und der Bildung von Ödemen, ebenso wie zur Reizung der Schleimhaut-Nervenfasern, was letztendlich zu den typischen Symptomen führt.
Schätzungsweise 60 Millionen Europäer leiden an einer allergischen Rhinitis. Wird die Krankheit nicht behandelt, kann sich aus der allergischen Rhinitis durch die permanente Reizung und daraus resultierenden Veränderung der nasalen Schleimhaut in Kombination mit dem Ausbreiten dieser Schädigung in tiefere Regionen ein Asthma bronchiale entwickeln. In Deutschland reagieren vermutlich 5 bis 10 Prozent der Bevölkerung allergisch auf Birkenpollen. Häufig ist bei erwachsenen Birkenpollenallergikern außerdem eine Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Lebensmitteln zu beobachten. Bei diesem, als Kreuzreaktion bekanntem Phänomen, reagiert der Körper nicht spezifisch auf das Allergen, sondern auf eine Eiweiß-Verbindung, die auch in vielen Nahrungsmitteln zu finden ist.